Deutschlands virtuelle Boomtown
Ein weißer Hirsch und die Wirtschaftsförderung bringen Cottbus in die virtuelle Pole Position.
Es ist echt faszinierend! Da fließen in den kommenden Jahren nicht nur rund vier Milliarden Euro in Cottbuser Zukunftsprojekte, während Kanzler Scholz das dritte Mal in die Stadt kam – diesmal zum Spatenstich von Europas modernstem Bahnwerk – da befindet sich Cottbus nun auch noch als erste virtuell begehbare Stadt Deutschlands auf einer unvermuteten Pole Position.
Die Vision vom inzwischen mit internationalen Preisen überhäuften 3D-Filmpionier Walter Schönenbröcher öffnete Ohren und Türen der Cottbuser Wirtschaftsförderung EGC genau zum richtigen Zeitpunkt. Inmitten der Pandemie, in der Kontaktlosigkeit der Standort- und Gewerbeflächenvermarktung das entscheidende Live-Erlebnis nahm, platzierte er seine Idee für eine Stadtbegehung im virtuellen Raum. Mit seiner Firma WHITESTAG – übrigens eine semantische Hommage an den illustren Fürsten Pückler, der einst mit einer wilden Kutschfahrt samt vorgespannten weißen Hirschen von sich Reden machte – hatte er bereits diverse 3D-Filme in Cottbus abgedreht. Mit der Unterstützung der EGC konnte er das Projekt auf ein völlig neues Niveau hieven und die Stadt sowohl mit harten Standortfaktoren als auch in ihrer enormen Lebensqualität als authentisches Live-Erlebnis umsetzen. Im Frühjahr wurde nun das virtuelle Cottbus eröffnet.
Die Vielfalt der 360°-Panoramen ist bereits jetzt beeindruckend. Für Doreen Mohaupt, die als leitende Stadtplanerin derzeit ganze Stadtviertel in ersten Visualisierungen neu aus dem Cottbuser Boden zaubert, eröffnet die virtuelle Welt ungeahnte Möglichkeiten. Gerade beim Lausitz Science Park, den die Stadt auf einer ersten Fläche von 180 Hektar und einer späteren Gesamtfläche von 420 Hektar entwickelt, kann die Virtualität einen entscheidenden Schlüssel zum Erfolg liefern. Hier ist immerhin Platz für rund 200 Unternehmen – und die können den Forschungscampus der Zukunft nun bei Interesse jederzeit und von jedem Ort der Welt aus live und gemeinsam mit dem Team von Gewerbeflächenmanagerin Marion Ernst besuchen. So erschließt sich die Vision, das Flächenpotenzial und die Einbettung in die Stadt und wenn Unternehmen oder Investoren begeistert sind, lässt sich gleich ein virtueller Spaziergang entlang der Cottbuser Sehenswürdigkeiten, der lebenswerten Altstadt oder der vielfältigen Highlights für Kultur und Freizeit anschließen.
Das virtuelle Cottbus wächst nun beständig. Erste Drehorte waren z.B. der Hauptbahnhof als Standort des modernsten Bahnwerks Europas, Gewerbegebiete, Gründer und etablierte Unternehmen an authentischen Standorten, die Gebäudewirtschaft Cottbus (GWC), die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg (BTU), das Carl-Thiem-Klinikum mit der zukünftigen Universitätsmedizin und die Stadtwerke Cottbus sowie der entstehende Cottbuser Ostsee. Dabei enthält jede virtuelle Station persönliche Statements von ortsansässigen Unternehmen und Start-ups, die die Vorteile der Stadt Cottbus aus ihrer Perspektive mit hoher Glaubwürdigkeit schildern. Weitere Partner haben ihre Filme hinzugefügt: Die BTU zeigt ihren dynamisch wachsenden Campus, das Stadtmarketing die weichen Standortfaktoren – und alle Filme lassen sich ohne Klick nur mit „per Blick-Fokussierung“ ansteuern. Inzwischen sind es bereits 90 Minuten Film, die Cottbus mit all seinen Facetten in eine virtuelle Realität übertragen. Walter Schönenbröcher sieht Cottbus schon als pulsiernde Stadt im Metaversum, während sich Doreen Mohaupt auf die Lebendigmachung ihrer Zukunftsstadt freut – und Marion Ernst bereits die ersten Investoren in virtuelle Überraschung versetzt hat. Und wer weiß, vielleicht zieht der digitale Zwilling von Kanzler Scholz bald in die Stadt ein, in der er sowieso immer mehr zum Stammgast wird.
www.virtuelles-cottbus.de
www.egc-cottbus.de